con|temporary

« zur Übersicht
english

22. Mai 2003 - 21. Juni 2003
LONDON CALLING
Joe Duggan, Anthea Hamilton, Anne Hardy, Martin Newth und Eva Stenram

london calling

LONDON CALLING präsentiert Werke von fünf jungen Künstlern, die in den Medien Fotografie und Film arbeiten. Sie alle haben an britischen Kunstschulen studiert und leben in London. Dort haben sie sich auch durch die Teilnahme an einigen wichtigen Ausstellungen der letzten Zeit profiliert.

Allen fünf Künstlern ist die intensive Auseinandersetzung mit ihrem künstlerischen Medium eigen, ihr Interesse an der Manipulation des Bildes. Sie inszenieren ihre Aufnahmen bis ins Kleinste; sie verwenden Puppen als Darsteller und selbst gefertigte Kulissen; sie bearbeiten ihre Bilder im Nachhinein und variieren die Geschwindigkeit der Filme. Sie benutzen Kameras, wie sie normalerweise nicht genutzt werden.

Anne Hardys Fotografien stehen ganz in der Tradition von Jeff Wall. Sie inszeniert unspektakuläre Ereignisse in Bürogebäuden oder Motels, oder stellt diese ganz in ihrem Atelier nach. Doch die Aktionen und ihre Umgebung sind nicht so simpel wie der erste Anschein vorgibt, viele Details verweisen auf unerklärliche Hintergründe. Eva Stenram manipuliert ihre Aufnahmen digital. In der Fotoserie EU Paläste sind die Tür- und Fensteröffnungen der Gebäude nachträglich ausgefüllt, wodurch die Königspaläste zu übergroßen Denkmalen oder Mausoleen werden. Martin Newth benutzt für seine Langzeitaufnahmen von Hotelbetten eine selbst gefertigte Lochkamera. Die nächtlichen Bewegungen der Schlafenden bleiben auf den damit hergestellten Fotografien nur als geisterhafte Schemen erhalten. Joe Duggan setzt sch vor gemalten Hintergründen und mit künstlichen Figuren selbst in Szene. Seine fotografischen Familienidylle erinnern an Hollywood-Filme und an französische Malereien des späten neunzehnten Jahrhunderts und hinterfragen unsere eigenen Klischees. In Anthea Hamiltons Video singt sie selbst ein Lied aus dem Zauberer von Oz ("Somewhere, over the rainbow ..."), doch die Farbumkehrung des Filmes und die Verlangsamung der Geschwindigkeit verwandelt den sehnsuchtsvollen Utopismus des Liedes in einen pointierten Kommentar auf die Gesellschaft Großbritanniens.

LONDON CALLING wird durch das British Council, London unterstützt.






LONDON CALLING is curated by Marcus Verhagen. The show presents a selection of emerging talent from London. The five participating artists have all graduated from British art schools in the last few years and have featured in recent talent-spotting shows in London. They all work in lens-based media.

All five artists share an interest in artifice. They use mannequins and stage sets, they doctor their images, they slow their footage down. They do with cameras what cameras are not supposed to do.

Anne Hardy makes photos in the tradition of Jeff Wall. She stages unspectacular events in places such as office blocks and motels, or she recreates them in her studio. These events and environments have an unsettling quality; they are not, you suspect, quite as ordinary as they initially seem. Eva Stenram makes digitally manipulated photos of European royal palaces in which the doors and windows are filled in, turning the palaces into oversized tombstones or mausolea. Martin Newth uses a homemade camera to take night-long shots in hotel rooms, the movements of the occupants appearing as vapour-trails over the beds. Joe Duggan appears alongside mannequins and uses painted backdrops in eerie photographic idylls that recall both Hollywood film and late nineteenth-century French painting. In Anthea Hamilton’s video, she sings a song from The Wizard of Oz ("Somewhere, over the rainbow …") but by showing the footage in negative and slowing its speed, she turns the song’s yearning utopianism into a wry commentary on race relations in contemporary Britain.

The exhibition is supported by the British Council in London.

con|temporary 2005 :: Leipziger Straße 55 :: D-10117 Berlin
info@con-temporary.de

www.con-temporary.de
©